Nächster Workshop zum Begriff des Lesens am 13.01.2022

Nach dem ersten Workshop im Juni 2021 zur Vielfalt des Lesebegriffs gehen wir im Januar 2022 digital in die zweite Runde. Wir diskutieren die Ergebnisse unserer qualitativen Erhebung zu den 5 Fragen, die wir auf dem ersten Workshop erarbeitet haben:

  1. Operationale Lesedefinition: Im Netzwerk sind unterschiedliche Disziplinen / Arbeitsfelder repräsentiert. Alle beschäftigen sich mit Lesen, haben aber ein jeweils eigenes, operationales Verständnis davon, was Lesen ist. Welches Verständnis des Begriffs Lesen liegt den jeweiligen Disziplinen / Arbeitsfeldern zugrunde?
  2. Lese-Objekte: Rezeption in Form von Lesen erfordert die zeit- und / oder raumunabhängige Fixierung der zu lesenden Zeichen auf einem Träger im konzeptionellen Sinne. Welche Träger von Zeichen, Schrift, Text etc. finden in der jeweiligen Disziplin / Arbeitsfeld Berücksichtigung?
  3. Lesende Person: Die Betrachtung von Lesen impliziert immer auch ein lesendes (oder nicht lesendes) Subjekt – die lesende Person. Auf diese Personen beziehen sich in der Regel die Arbeitsschwerpunkte und wissenschaftlichen Fragestellungen. Welche Eigenschaften, Fähigkeiten, Verarbeitungsprozesse oder (Re-) Aktionen der (potenziell) lesenden Personen sind Gegenstand der Betrachung?
  4. Wertigkeit verschiedener Typen von Lesen: Es gibt implizit und explizit wertende Einstufungen verschiedener Typen von Lesen. Sie kommen im wissenschaftlichen Raum ebenso vor wie im gesellschaftlichen, kulturellen und bildungsbezogenen Diskurs vor. Diese Wertungen bergen die Gefahr, dass die Beschäftigung mit dem Lesen nicht unvoreingenommen und theoretisch wie methodisch offen erfolgen kann. Gibt es im Verständnis der jeweiligen Disziplin/Arbeitsfeld Unterscheidung qualitativ unterschiedlicher Typen oder Stufen von Lesen? Erfahren manche Ausprägungen von Lesen oder Lese-Objekte ander Bewertungen (Aufwertung, Ab-wertung, Stilisierung etc.) als andere Ausprägungen?
  5. Forschungsdesiderate: Welche Fragen, Gegenstände, Themen sind in der Forschung zum Lesen bisher zu wenig berücksichtigt? Warum muss man das angehen?